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14.02.2024
Computer-Bildschirm mit BodySigns-Homepage. Im Hindergrund ist ein verschwommendes Bild mit sitzenden Teilnehmenden an Tischen.

Am 13. Februar 2024 fand im Haus der Technik in Essen eine Fortbildung zu „BodySigns“ statt. Der ganztägige Workshop wurde von der Deutschen Gesellschaft der Taubblindheit gGmbH (DGfT) organisiert. Das KSL-MSi, die DGfT und die Stiftung Taubblind Leben sind Kooperationspartner des Projekts "BodySigns" der RWTH Aachen.

Zu den Teilnehmenden gehörten neben dem Gesamt-Team der DGfT auch Irmgard Reichstein von der Stiftung Taubblind Leben und Melanie Wegerhoff vom Fachbereich Taubblind des KSL-MSi.

Geleitet wurde der Workshop von dem taubblinden Dozenten Benjamin Gutwein, ein erfahrener Experte auf dem Gebiet sozialhaptischer Kommunikation.

Zu Beginn gab es eine theoretische Einführung, bei der die Grundlagen von „Haptic Body Signs“ erläutert wurden. Dabei lernten die Teilnehmer*innen, dass es sich bei haptischen Zeichen nicht um ein eigenes Sprachsystem handelt, sondern um die schnelle Vermittlung von grundlegenden Alltags-Informationen. Dazu gehören z.B. Raumbeschreibungen, die Wiedergabe emotionaler Regungen und praktische Phrasen, wie etwa „Kaffee ist da“ oder „Ich komme gleich wieder“. Diese Zeichen werden diskret, schnell und einfach an körperneutralen Zonen wie Schulter, Rücken, Arm, Hand und Knie übermittelt. Sie sind ein effektives Mittel der taktilen Kommunikationsform und können zusätzlich zu Lormen und/oder taktiles Gebärden verwendet werden.

Der Dozent bekam selbst während des Vortrags durchgehend Informationen über die Räumlichkeit, die Reaktionen der Teilnehmenden und Veränderungen der Umgebung über haptische Zeichen vermittelt. Seine Taubblindenassistentin, die hinter ihm stand, sorgte für einen stetigen Informationsfluss und Input. Eine eindrucksvolle Live-Demonstration der vielfältigen Einsatzbereiche von BodySigns!

Zudem erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in das umfangreiche Online-Lexikon mit über 200 Zeichen, das vom Projekt BodySigns des Kompetenzzentrums für Gebärdensprache und Gestik (SignGes) der RWTH Aachen erstellt wurde.

Im praktischen Teil des Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, das Gelernte unmittelbar anzuwenden und den Umgang mit haptischen Zeichen zu vertiefen und festigen.