Der gehörlose Referent Markus William beschrieb die aktuelle Situation zum Thema Soziale Isolation von älteren Gehörlosen Menschen. Die Kontakte zur Gehörlosengemeinschaft und zur Familie sind wichtige Elemente der menschlichen Kommunikation. Die Angebote für gehörlose Senioren in Bezug auf den kulturellen Aspekt und die Kommunikation in Gebärdensprache entsprechen im medizinisch ambulanten Bereich sowie in Altenwohnheimen noch nicht Ihren spezifischen Bedarfen.
Gehörlose Senioren in Altenwohnheimen brauchen barrierefreie Zugänge zu den Informationen, die in der Einrichtung zur Verfügung stehen. Dies kann in Form von Gebärdensprachvideos geschehen. Kommunikation in Gebärdensprache in den Wohnheimen muss nicht ein Fremdspracherwerb des vorhandenen Fachpersonals bedeuten, sondern vielmehr die Aus- und Weiterbildung gehörloser Mitarbeiter zu Fachkräften (Peer-Counseling).
Es wurde ein barrierefreies Konzept für gehörlose Senioren aus den Niederlanden vorgestellt, das sich auf die sprachlichen und kulturellen Bedarfe ausrichtet. Aufgrund der hohen Nachfrage werden schon neue Gebäude in dem „Grünen Dorf“ geplant.
Im Rahmen des Vortrags wurde über das Empowerment Gehörloser mittleren Alters gesprochen, das Teilhabe am politischen Umfeld ermöglicht: Sie haben schon jetzt die Möglichkeit, Ihre eigene Zukunft aktiv mitzugestalten.
Das Beratungsangebot des Demenz-Servicezentrums für Menschen mit Hörschädigung bietet bereits Information und Aufklärung sowohl in Laut-, als auch in Gebärdensprache an.